Guatemala zu Gast auf der EXPOLINGUA Berlin 2017

von Lutz Steinbrück

Der Stand von Guatemala auf der EXPOLINGUA Berlin 2017 lockt am 17. und 18. November die Messebesucher zu Angeboten von gleich fünf Sprachschulen. Mit über 15 Millionen Einwohnern ist dies der bevölkerungsreichste Staat Zentralamerikas. Südlich an Mexiko grenzend und von Ozeanen eingerahmt, verfügt dieses Land über nicht weniger als acht anerkannte Sprachen. Ingesamt werden 53 indigene Sprachen und Idiome gezählt, wovon 22 Maya-Sprachen sind. 65 Prozent der Guatemalteken haben Spanisch als Muttersprache.

Deutsche Sprachschüler, die es dorthin verschlägt, lernen oder verbessern in der Regel ihre Spanischkenntnisse und haben dabei Gelegenheit, die landschaftliche Schönheit und kulturelle Vielfalt zu entdecken. Zum Beispiel mit Angeboten der „Escuela de Español Don Pedro de Alvarado“: Die nach dem spanischen Eroberer und ersten Gouverneur von Guatemala benannte Sprachschule hat ihren Sitz in Antigua Guatemala und nutzt diverse Methoden zur Vermittlung der wichtigsten Landessprache – individuell und passgenau auf unterschiedliche Niveaustufen. Mit 35 Jahren zählt sie zu den ältesten Sprachschulen im Land.

Vielfalt ist Programm

Eine Option für Spanischlerner an der „Don Pedro de Alvarado“ ist ein immersives „Eins zu Eins“-Konzept, bei dem ein Lernender und ein Lehrender fünf bis sechs Wochentage zwischen vier und sechs Stunden täglich gemeinsam üben. Sprachschüler leben in einer einheimischen Familie, können Lerntempo und -programm selbst bestimmen und auf Wunsch die Lehrkraft wechseln. Möglich sind auch Kurse, in denen ein Lehrender auf zwei Sprachschüler kommt. Dabei hat sich ein Umfang von sechs Stunden pro Tag als erfolgreich erwiesen. Auch bei dieser Variante gilt: Sprachschüler können Lernziele und Bedürfnisse an den Unterricht selbst definieren und mit ihren Dozenten abstimmen.

Diese Sprachschule bietet überdies „Spanish for travelers“ an, was speziell die Vermittlung passenden situationsspezifischen Vokabulars für Reisende beinhaltet – etwa im Supermarkt oder Hotel, in der Bank oder am Flughafen. Weitere Angebote sind auf die Wünsche spanischsprechender Studierender und Immigraten abgestimmt. Schließlich gibt es Kurse für Kinder sowie „Technische Klassen“, die sich an Medizinstudenten und Krankenschwestern richten, die Spanisch in Verbindung mit fachspezifischen medizintechnischen Vokabeln im Job benötigen. Eine gute Gelegenheit, Infos und Kontakte zu ehemaligen und aktuellen Sprachschülern zu bekommen, bietet sich über die unten angegebene Facebookseite der Schule.

Top Preis-Leistungs-Verhältnis mit Wohlfühlfaktor

Ebenfalls nach einer berühmten historischen spanischen Persönlichkeit ist die „Miguel de Cervantes Spanish School“ benannt. In diesem Fall handelt es sich um den gleichnamigen Nationaldichter, der etwas später als de Alvarado im 16. Jahrhundert wirkte. Die Schule befindet sich in Quetzaltenango (Xela). Sie ist darauf spezialisiert, Lernenden zu günstigen Gebühren ein stimulierendes Lernumfeld zu schaffen.

Der Unterricht findet entweder in einem der schönsten historischen Gebäude Guatemalas statt oder in einem der umliegenden Gärten. Dabei wird das Lernen selbst zu einem inspirierenden Erlebnis. Wie auch bei den anderen Sprachschulen, die am Gutamala-Stand der EXPOLINGUA vertreten sind, besteht das Lehrerteam aus kompetentem, zertifiziertem und engagierten Fachkräften, die zugleich den individuellen Bedürfnissen ihrer Schüler gerecht werden. Überdies hat die Cervantes-Sprachschule Online-Angebote im Portfolio, mit denen Spanischlernende via Skype im Austausch mit Lehrenden ihre Sprachkenntnisse verbessern können.

Spanischlernen in sozialen Projekten

Ebenfalls auf der EXPOLINGUA 2017 in Berlin am Start ist das „Kamalbe Spanish School & Volunteering Center“. Die kleine, unabhängige Sprachschule aus Quetzaltenango (Xela) existiert seit zwölf Jahren. Sie ist nicht profitorientiert und bietet Lernern neben personalisiertem Spanischunterricht und Aktivitäten ihrer Wahl auch organisierte Freiwilligenprojekte zum Mitmachen an. In Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden widmet sich Kamalbe sozialer Arbeit und unterstützt Kinder und Erwachsene dabei, einen Zugang zu Bildung und Gesundheitswesen zu bekommen.

Das Wort „Kamalbe“ entspringt übrigens der Mayasprache K’iche, die traditionell in und um Xela gesprochen wird. Es lässt sich mit „Wegweiser“ übersetzen, was auch dem Selbstverständnis der Lehrkräfte entspricht, die den Schülern die Sprache und Kultur des Landes näherbringen. Neben Spanisch kann auch K’iche gelernt werden.

Lust auf Tourismus?

„Turismo educativo, cultural y comunitario“ hat sich die Mundo Spanish School aus Antigua Guatemala auf die Fahnen geschrieben. 2002 gegründet, wird hier Spanisch als Zweitsprache unterrichtet. Die ausgebildeten Sprachschüler übernehmen anschließend Aufgaben als Lehrer in Gemeinden des Landes, wo sie Englisch unterrichten, in sozialen Projekten oder im Tourismus tätig sind. Die Schule vermittelt dafür auch passende Unterkünfte und Jobs, vor allem in touristischen Gefilden.

Die „Jabel Tinamt Spanish School“ verbindet Effektivität und Lernspaß und setzt dabei auf Immersion und einen Lehrer pro Schüler. Dabei sind auch Onlinekurse möglich. Im 5000-Seelen-Ort Panajachel am schönen Atitlan-See gelegen, handelt es sich hierbei um die einzige Spanischschule vor Ort, die von Maya geleitet wird. Landschaftlich ist dies eine der reizvollsten Optionen, sich Spanisch anzueignen. Es sind nur ein paar Minuten Fußweg bis zum Strand und ganz in der Nähe befinden sich drei mächtige Vulkane: San Pedro, Toliman und Atitlan (mit 3537 Metern der höchste von den dreien).

Es gibt also eine Menge zu entdecken am größten Stand der EXPOLINGUA 2017. Wen die Lust auf Spanisch in Guatemala gepackt hat, ist hier herzlich willkommen: Die Vertreter der Sprachschulen freuen sich über reges Interesse und gehen bei ihren Ausführungen gerne ins Detail.

 

Links zu den Sprachschulen: