Wenn jemand eine Reise tut…

von Anke Wilde

… so kann er was erzählen, heißt es in einem Lied von Matthias Claudius. Für Julia Richter, Geschäftsführerin des Fachverbands Deutscher Sprachreiseveranstalter (FDSV) gilt das für Sprachreisen in ganz besonderem Maße. “Wer einmal dabei war, der kommt oft wieder”, so ihre Erfahrung. “Die Kursteilnehmer leben nämlich sehr oft in Gastfamilien oder Wohngemeinschaften, und darum kommen sie mit Land und Leuten viel intensiver in Berührung.”

Sprachreisen gehören bei den an sich reisefreudigen Deutschen noch immer zum Nischentourismus. Jährlich werden etwa 160.000 Sprachreisen gebucht. Meistens sind es Jugendliche, die über die Ferien ihre Englischkenntnisse aufpolieren. Allein die Gruppe der 14- bis 17-Jährigen macht nahezu die Hälfte aller Sprachreisenden aus. Bei den Erwachsenen sind es oft Berufstätige, die ihren Urlaub mit einem Businesssprachkurs verbinden wollen. Oder Senioren, die seit Jahren schon regelmäßig nach Frankreich, Spanien oder Italien reisen und nun auch die Landessprache erlernen wollen.

Dennoch: Die Zeiten, als Sprachreisen vor allem den Charme verzweifelten Vokabelpaukens versprühten, während die anderen sich faul am Strand räkeln durften, sind längst vorbei. Denn in Sachen Reisespaß sind die Veranstalter sehr einfallsreich geworden. Zum Beispiel das britische Unternehmen Focus Study Tours: Mit Angeboten wie “Climbing the crags in Cornish Cliffs” verspricht der Veranstalter neben dem Englischkurs bombastische Klettererlebnisse mit Blick auf den Atlantik einschließlich Ausrüstung und Sicherheitstraining (und liefert Sprachverliebten mit den vier Anfangs-Cs zudem eine großartige Alliteration). Chinesischkurse in Peking, kombiniert mit einem Kurs in Tai Chi oder chinesischer Malerei, finden sich unter anderem bei dem Veranstalter Sprachcaffe. Und das Beispiel der Mundo Spanish School in Guatemala wiederum zeigt, dass man Spanisch auch in ferneren Gefilden lernen und im Anschluss auch noch Gutes leisten kann. Die Schule bietet Unterricht unterm Sonnenschirm sowie ein Spaß- und Lernprogramm für mitreisende Kinder. Wer im Anschluss in einem Freiwilligenprojekt mitwirken will, kann sich hier an eine geeignete Organisation vermitteln lassen.

Um sich im Dschungel der Zielländer und Sprachkurse zurecht zu finden, bietet der FDSV auf seiner Webseite einen Sprachreisefinder an. Die Angebote der Mitglieder des Fachverbands lassen sich dort gezielt nach Personengruppe, Sprache, Kursart und Reiseziel durchstöbern. Auch wer seinen Italienisch-Unterricht mit einem Kurs zur regionalen Küche oder einem Weinseminar abrunden will, wird hier schnell fündig und darf sich schon einmal an die calabrische, sizilianische oder Amalfi-Küste träumen. Oder gleich den weiteren Liedtext von Matthias Claudius beherzigen und schon einmal die Koffer packen: “Drum nahm ich meinen Stock und Hut und thät’ das Reisen wählen.”

 

Auf der EXPOLINGUA Berlin 2017 am 17. und 18. November in Berlin könnt Ihr euch bei diesen Ausstellern über Sprachreisen informieren:

EDU Seasons, Deutschland
https://edu-seasons.com/

Enforex/Don Quijote
http://www.donquijote.org/de/

International Language Academy of Canada (ILAC)
https://www.ilac.com/

LAL Sprachreisen GmbH
http://www.lal.de

Mundo Spanish School
http://www.mundospanishschool.com/index.html

 

Weitere Anbieter

Focus Study Tours
http://www.focusstudytours.com/activities/

GLS Sprachenzentrum Berlin
http://www.gls-sprachenzentrum.de/

Sprachreise-Finder des FDSV
http://fdsv.de/reisefinder

Sprachcaffe
http://www.sprachcaffe.de/

Study Lingua
https://www.studylingua.de/