Locations aller Art: Typologie von Studienorten für einen Austausch

Die Beliebten: Innerhalb Europas zieht es deutsche Studierende in den Süden: Fast jeder dritte Erasmus-Student geht nach Spanien, Italien, Portugal oder Griechenland. Spanien ist am beliebtesten, speziell die Städte Madrid, Valencia und Granada. Claudius Habbich (DAAD) bestätigt die Attraktivität der EU-Länder: Demnach gehen 13 Prozent der Studenten zum Austausch nach Großbritannien und je elf Prozent nach Spanien oder Frankreich. In den USA seien speziell der Nordosten und Kalifornien begehrt, insbesondere bei den Künsten. „Zahlreiche Hochschulpartnerschaften und Austauschprogramme gibt es aber auch mit China“, so Habbich. Im globalen Vergleich entscheiden sich aber nur drei Prozent der deutschen Studenten für das Reich der Mitte – ein ähnlicher Wert wie für Polen, Australien, Österreich, Finnland oder Russland.

Die Exoten:  Irkutsk, Bali oder doch lieber Kuala Lumpur…? Die Liste exotischer Studienorte ist lang. Auf der StudyWorld stellen sich zum Beispiel die New York University Abu Dhabi oder die Ramkhamhaeng University aus Thailand vor. Das  meint der Experte: „Die Entscheidung für einen seltenen Studienort wie Irkutsk fällt in der Regel sehr bewusst“, sagt Claudius Habbich. „Die Studierenden gehen dahin meist aus fachlichen Gründen und kennen die Landessprache gut. Oft gibt es eine Partnerschaft mit der eigenen Hochschule.“ Kulturelle Offenheit und eine Prise Abenteuerlust sind gute Zutaten bzw. Voraussetzungen für einen Studienaufenthalt in einer „ungewöhnlichen“ Location.

Die Nachbarn: Warum nicht von München nach Salzburg? Nicht wenige Studierende folgen dem Motto „Auf nach nebenan“ und bewerben sich für ein Studium im Nachbarland. Deutsche Studenten sind in Österreich keine Ausnahme mehr. Auch die Schweiz und die Niederlande (mit vielen englischsprachigen Studienangeboten) sind begehrte Ziele – vor allem bei Studienanfängern, die im nahen Grenzgebiet leben und in Deutschland nicht zugelassen worden sind. Wer mit dem Fahrrad nach Basel fährt, den erwartet auf jeden Fall kein Kulturschock und er/sie kann weiterhin im gewohnten Umfeld leben. Ein weiteres Plus: die fehlende Sprachbarriere.

Weiterführende Infos zum Thema:
www.go-out.de
www.wissenschaftweltoffen.de

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