Polnische Lehrer an deutschen Schulen sehr gefragt

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immer mehr Lehrer aus Polen zieht es an Schulen in Berlin und Brandenburg

Auch Brandenburg und Berlin suchen dringend Lehrer. Weil es an qualifizierten Fachkräften mangelt, sind Lehrer und Lehrerinnen aus Polen sehr willkommen. Auf der EXPOLINGUA, der internationalen Messe für Sprachen und Kulturen, waren verstärkt Besucher aus Polen anzutreffen.

Die EXPOLINGUA Berlin ist die führende Sprachenmesse in Deutschland und Treffpunkt nicht nur für diejenigen, die sich für verschiedene Kulturen, sondern auch für die Vielfalt an Möglichkeiten des Fremdsprachenlernens interessieren. Auch in diesem Jahr gab es wieder verstärkt Besucher aus Polen.

Als Fremdsprache wird Deutsch in Polen vor allem über die Schulen vermittelt: 13,5 Millionen Schüler lernen außerhalb Deutschlands die deutsche Sprache. Beim Deutschlernen ist Polen Spitze: In keinem anderen Land der Welt lernen so viele Menschen Deutsch wie in Polen. Laut der Studie „Deutsch als Fremdsprache weltweit” sind es 2,29 Millionen Menschen – sehr praktisch für polnische Lehrer, die in Deutschland Arbeit suchen. Denn für tausende Flüchtlingskinder gibt es in Brandenburg und Berlin zu wenige Deutsch-Lehrer. Einzige Voraussetzung ist laut Bildungsministerium, dass sie ein Fach lehren, in dem der Bedarf  besonders groß sei. Im Moment sei das vor allem Deutsch als Fremdsprache für den Unterricht mit Flüchtlingskindern.

Polnische Kollegen gegen Lehrermangel

Im größten Brandenburger Schulamtsbezirk, in Frankfurt (Oder), sind bereits rund 30 polnische Pädagogen beschäftigt. Nach Angaben des Leiters der Behörde, Gerhard Kranz, werden sie in allen Fächern gebraucht. In Ostbrandenburg sind aktuell 15 Lehrerstellen ausgeschrieben. Ein Problem vor Ort sei auch, dass viele Lehrer aus Brandenburg weggehen, vor allem junge Lehrer werden gebraucht. Um dem Lehrermangel zu begegnen, werden auch in Berlin inzwischen vermehrt Quereinsteiger eingestellt. Den Schulen mangelt es seit Jahren an qualifizierten Pädagogen, mehrere hundert arbeiten in der Region, jedoch ohne anerkannte Lehrerausbildung.