Mit dem Smartphone Sprachen lernen

touchpad manIm mobilen Zeitalter ist das Smartphone für viele Menschen ein ständiger Begleiter. Für 2012 ermittelte ComScore 31 Millionen Nutzer in Deutschland. Auch das ortsunabhängige Lernen von Sprachen hat sich in diesem Kontext längst etabliert. Zahlreiche Sprach-Apps ermöglichen mobiles Lernen, auch von unterwegs.

Neben Vokabeltrainern, die den Anwendern wie ein Lehrbuch Wörter und Sätze zum Einprägen zeigen, gibt es Sprachkurse für Anfänger und Fortgeschrittene auf verschiedenen Niveaustufen, Kinder-Apps sowie spezielle Business-Sprachangebote.

Einige Vokabeltrainer, etwa von Babbel oder „English with Leo“, stehen gratis zur Verfügung. Für Trainingsprogramme via App zahlen Anfänger und Kinder laut IT-Verband Bitkom ab zwei Euro. Fortgeschrittene sind ab vier Euro pro App dabei. Diese Sprachkurse halten Übungen wie Lückentexte oder Multiple-Choice-Tests bereit, mit denen die Anwender u.a. für alltägliche Dialoge trainieren können. Ein paar Euro teurer sind in der Regel Sprach-Apps mit Ausdrücken zum Anhören.

Kostenpflichtige Apps werden meist beim ersten Download abgerechnet. Eine andere Variante: Die Anwender bekommen ein Grundprogramm gratis und zahlen erst, wenn sie zusätzliche Sprachpakete und Lerneinheiten erwerben.

Kritik an der Effizienz von Sprach-Apps äußerte kürzlich die Fremdsprachenforscherin Diana Feick von der Universität Leipzig in der MDR-Umschau: „Die trainieren meist nur einzelne Wörter oder Sätze, bereiten aber kaum auf ein echtes Gespräch vor“, so die Expertin. Kommunikationssituationen sind demnach Mangelware.

Die EXPOLINGUA 2013 bietet eine Möglichkeit sich einen Überblick hinsichtlich der verschiedenen Sprachlernmethoden, darunter Sprach-Apps, zu verschaffen. Zu den Ausstellern zählen unter anderem das Unternehmen phase6, das sich auf Vokabeltrainer spezialisiert hat, die als Ergänzung zu gängigen Lehrwerken und Vokabellisten von Schulbuchverlagen funktionieren. Diese Apps leisten Vokabel-Abfragen mit Lernkontrolle.

„Über fünf Millionen Schüler lernen Fremdsprachen an weiterführenden Schulen. Sie bilden die Hauptgruppe unserer Nutzer und nutzen die Vokabeltrainer für die Wortschatzarbeit“,  erklärt Geschäftsführer Hendrik Langner von phase6. Mehr als 100.000 App-Downloads hatte phase6 bislang zu verzeichnen.

Langner ist überzeugt, dass Sprach-Apps auch in Zukunft bestehen werden: „Sie motivieren die Nutzer mit Lückentexten und Lernspielen und erzielen dadurch gute Lerneffekte.“ Zwar sei das persönliche Gespräch nicht möglich, dennoch können die Apps im Zuge der weiteren Entwicklung mit individuell auf den Nutzer zugeschnitten Übungen gezielt dazu beitragen, Schwachstellen zu beheben.