Hirnforschung: Beim Lesen wird immer die gleiche Hirnregion beansprucht – unabhängig von der Sprache

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Ein Team von französischen und taiwanesischen Forschern hat Beweise dafür gefunden, dass Menschen beim Lesen die immer gleichen Regionen des Gehirns beanspruchen, unabhängig von der Sprache, in der sie lesen. In einem veröffentlichten Aufsatz in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ beschreiben die Forscher, wie mit Hilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie diese Feststellung bestätigt wurde. Vorhergehende Untersuchungen nahmen an, dass unterschiedliche neuronale Netze beteiligt sind, wenn die Texte in sehr unterschiedlichen Sprachen gelesen werden. Französisch, zum Beispiel, ist eine alphabetische Sprache, während Chinesisch logographisch ist. Sprachen romanischen Ursprungs basieren auf abstrakten Konzepten, während chinesische Schriftzeichen auf realistische Darstellungen von handschriftlichen Strichen fußen. Aufgrund dieser Unterschiede nahm man in der Vergangenheit an, dass unterschiedliche Hirnareale beansprucht würden.

Die Forscher vermuten nun, dass der Prozess des Lesens ein „relativ neuer“ Prozess für das menschliche Gehirn sei. Somit hat das Lesen sich mit bereits bestehenden neuronalen Netzwerk-Schaltungen entwickelt. Das könnte erklären, warum das Gehirn, unabhängig von der Sprache, beim Lesen identisch funktioniert,

Weitere Informationen zur Studie unter Medical Xpress: medicalxpress.com/news/2012-11-brain-regions-language.html%20/# JCP

Die Studie