Studenten berichten: Russland entdecken – Teil 2

Angekommen in St. Petersburg gab es in Russland nicht nur das Studium sondern auch die russische Kultur zu entdecken. Elmar Stracke berichtet im zweiten Teil seines Erfahrungsberichtes vom russischen Alltag.

„Viele Abende und abendliche Feierlichkeiten haben wir sowohl zusammen mit russischen Freunden, die ich in erster Linie im Wohnheim oder bei früheren Schüleraustauschen kennengelernt habe, als auch mit anderen „Ausländern“ (sprich Nicht-Russen) verbracht. Die Russen selbst im Übrigen sagen üblicherweise, dass sie „spazieren gehen und sich ausruhen“ (guljat‘ und otdychat‘), um ihren Tag zu beschreiben. Aber diese Neigung werde ich wohl nie übernehmen. Denn insbesondere liegt das Problem darin, dass ich mich dort einfach nie ausgeruht habe. Der Tag bestand normalerweise aus Bildungsprogramm, Kulturprogramm und  Essen.

Essen? Gutes Stichwort! Wie soll man essen, wie soll man sich ernähren in einem Wohnheim ohne Küche? Man kann es auf seiner kleinen elektrischen Erdplatte machen, doch das ist weder sonderlich angenehm, noch erlaubt im Wohnheim. Am Ende hat sich uns die grenzenlose Welt der Stolowajas (öffentliche Mensen) eröffnet. Dort gibt es eine bestimmte Auswahl für einen bezahlbaren Preis. Dazu zählen europäische Speisen sowie natürlich traditionell russische – zunächst die bekannten Suppen wie Borschtsch oder Tschi, dann im Hauptgang Pelmeni mit Schmand und zuletzt natürlich noch eine Pirogge als Nachspeise. Wollte man sich mal einen schönen Abend machen, ging es meist zum Georgier unseres Vertrauen, der mit Schaschlik und Chatschapuri (eine Art Käsepizza) für das leibliche Wohl sorgte.

Neben den kulinarischen Ausflügen entdeckte ich die die Theater, Museen und verschiedenste Orte des Petersburger Nachtlebens und besonders gern Fußball- oder Eishockeyspiele. Tagesausflüge nach Nowgorod oder Wyborg und übers Wochenende nach Moskau und nach Kaliningrad standen auch auf dem Programm, um ein möglichst breites Bild Russlands zu erhalten.

Wie schon Puschkin „liebe ich St. Petersburg“ und mochte sobald wie möglich zurückkehren. Ich bin um viele, in erster Linie positive, Erfahrungen reicher, und erinnere mich immer wieder gerne an diese Zeit. Wenngleich ich nur ein Semester dort gelebt habe, war es dennoch eine der besten Entscheidungen, die ich bisher getroffen habe.“

Foto Copright: Elmar Stracke