Möglichkeiten der Studienfinanzierung im In- und Ausland

Sparen für die AusbildungFremdsprachen erlernt man am besten bei einem oder mehreren Auslandssemestern. Doch dafür muss auch das nötige Geld vorhanden sein. Ein Studium finanzieren sich viele Studenten im Inland über das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) oder Geld von den Eltern. Ein Studienkredit ist ebenfalls eine Option. Wenn bei einem Auslandsaufenthalt zusätzliche Ausgaben entstehen, kann das jedoch finanzielle Risiken bedeuten. Vom 23. bis 24. Mai 2014 informieren Förderinstitutionen und das Studentenwerk Berlin auf der StudyWorld – 9. Internationalen Messe für Studium, Praktikum und akademische Weiterbildung – über Zuschussmittel.

„Manche kommen erst, wenn es schon fast zu spät für eine Studienfinanzierung ist“, sagt Iris Altheide, die seit 2002 als Sozialarbeiterin für das Studentenwerk Berlin tätig ist. Eine Ausbildung im Ausland kann unter bestimmten Bedingungen mit BAföG bezuschusst werden. Wichtig ist dabei, die Förderung früh genug zu beantragen – mindestens ein halbes Jahr vorher. Für den Aufenthalt sind dann auch Sonderzuschläge für notwendige Studiengebühren, Reisekosten oder Zusatzkosten der Krankenversicherung möglich. Eine weitere Finanzierungsform sind Stipendien, die im Ausland der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD) vergibt.

Bereits beim Inlandsstudium ist eine ausgewogene Mischfinanzierung wichtig. Auch darüber erhalten Studenten auf der StudyWorld Auskunft. Die kürzlich veröffentlichte Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (2013) belegt, dass die meisten Studierenden ihren Lebensunterhalt nicht allein von zu Hause beziehen. 87 Prozent werden von ihren Eltern bezuschusst, im Durchschnitt sind es 476 Euro. Knapp zwei Drittel jobben, ein Drittel bezieht BAföG.

Neben dem BAföG, das Studierende bis zu einem Höchstsatz von 670 Euro finanziert, können ein Überbrückungsdarlehen oder Bildungsfonds in Anspruch genommen werden. Die Finanzierungslandschaft ist breit und wird sehr unterschiedlich abgewickelt. Obwohl sich Studenten durchschnittlich 323 Euro durch Jobben dazuverdienen, bleiben auch andere Zuschüsse wichtig.

Welche Finanzierung während eines Hochschulstudiums die richtige ist, hängt vom Alter und der Lebenssituation ab. In Deutschland haben studierende Eltern unter Umständen ein Anrecht auf Wohngeld. Für Migranten gibt es spezielle Stipendien. Bei älteren Studierenden scheiden hingegen manche Finanzierungsmöglichkeiten aufgrund einer Altersbeschränkung aus. Für sie bietet sich zum Beispiel der Studienkredit der Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an. Er kann länger als viele andere Kredite bis zu einem Alter von 44 Jahren beantragt werden.

© Iris Altheide

© Iris Altheide

Eine weitere Finanzierungsform, die Studenten jedoch nur selten in Betracht ziehen, sind Stipendien. Bislang nutzen sie nur etwa vier Prozent. „Die Möglichkeiten sind hier nicht ausgeschöpft“, sagt Iris Altheide. Selbst wenn Stipendien eine besonders lukrative Form der Finanzierung seien, hält sie keine bestimmte Finanzierungsvariante für die beste. „Auch Studienkredite bleiben eine wichtige Ergänzung, wenn sonst nichts mehr geht oder wenn der Studienabschluss naht.“ Häufig seien Studienkredite gerade in der Endphase des Studiums sinnvoll, denn dann fallen manche andere Zuschüsse wie Kindergeld weg. Am besten sei es, die ganze Bandbreite des Förderangebots zu nutzen.

Das Studentenwerk bietet bei der StudyWorld 2014 einen Vortrag über die unterschiedlichen Varianten der Studienfinanzierung mit anschließender individueller Beratung. Der DAAD informiert über Auslandsstipendien. Neben den Förderinstitutionen sind Hochschulen aus dem In- und Ausland vertreten sowie Studieninformationsdienste, Praktikumsvermittler und Austauschorganisationen. Interessierte treffen auf 170 Aussteller im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin.

Zum Vortragsprogramm der StudyWorld 2014: http://www.studyworld2014.com/vortragsprogramm.php