Sprache des Monats: Arabisch

Downtown Dubai with its famous dancing water fountainArabisch wird von über 300 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen, etwa 50 Millionen sprechen es als Zweitsprache. Als Sprache einer Religion, zu der sich etwa 1,5 Milliarde Menschen bekennen, kommt dem Arabischen eine weltweit große Bedeutung zu. Rebecca Stromeyer, Geschäftsführerin der ICWE GmbH, die die führende Sprachenmesse im deutschsprachigen Raum organisiert – die EXPOLINGUA Berlin – spricht fünf Sprachen. Obwohl Arabisch nicht mehr dazu zählt, gehört es aber dennoch zu ihren Favoriten. „Ich liebe den Klang dieser Sprache und sie ist die erste Fremdsprache, die ich als Kind gelernt und leider auch wieder vergessen habe. Sie ist heute umso wichtiger geworden als eine Weltsprache und wenn ich die Zeit hätte, wäre diese Sprache neben Swahili meine erste Wahl für einen weiteren Spracherwerb.“

Die Sprachvermittlung Ghalayini (www.lingua-arabica.com), langjähriger Aussteller der EXPOLINGUA Berlin, bietet Lehrgänge im Raum Frankfurt/Main an und vermittelt Arabisch für Erwachsene, erklärt Taufik Ghalayini, der die Sprachvermittlung mit Sitz in Klingelbach (Rheinland-Pfalz) leitet. Das Interesse an den Kursen ist ungebrochen groß – und das zu Recht.

Die Motive seiner Arabischlerner beschreibt er wie folgt: “Zehn Prozent unserer Teilnehmer lernen die Sprache aus beruflichen Gründen, weil sie zum Beispiel bei international agierenden Konzernen wie Siemens, Deutsche Bank oder Lufthansa Arabisch benötigen”, so Ghalayini. Je 15 Prozent nehmen aus familiären oder religiösen Gründen teil. “Jeder Moslem hat den Wunsch, den Koran auf Arabisch zu lesen und zu verstehen. Der Koran hat natürlich dazu beigetragen, die Sprache zu bewahren”, so Ghalayini. Die Mehrheit jedoch sei mit 60 Prozent aus kulturellem Interesse dabei.

Ein besonderer Reiz liege für manche Teilnehmer in der weiten Verbreitung und Anwendbarkeit des in der Sprachschule vermittelten Hocharabischen. Amtssprache ist es sowohl in der UNO als auch in 22 Ländern – vom Irak bis Marokko und von Syrien bis zu den Komoren-Inseln. Die Sprache vereinigt länderübergreifend die arabische Kultur. Modernes Hocharabisch ist die heute geschriebene und gelesene Sprache und in allen Ländern gleich. Es verfügt über drei Vokale (a, i, u) sowie auf 28 Konsonantenphoneme und fußt auf klassischem Arabisch, der Sprache der Dichtung und des Korans.

Die arabische Aussprache ist wiederum sehr unterschiedlich – je nach Land, Region und Dialekt. Ein Basis-Reisewortschatz mit Hörbeispielen auf Hocharabisch findet sich unter diesem Link: http://www.sprachenlernen24-download.de/weltreisewortschatz/Arabisch/Arabisch1.mp3.

“Es fällt Deutschen nicht leicht, Arabisch zu lernen”, weiß Ghalayini. Zwar ist es eine alphabetisch basierende Sprache und vom Satzbau mit Deutsch oder Englisch vergleichbar, aber es gibt einige Aspekte, die es Anfängern schwer machen. “Arabisch wird von rechts nach links geschrieben. Nicht nur die Schrift ist von rechts nach links orientiert, sondern auch die Denkweise. Zum Beispiel heißt es auf Arabisch ‘Das Haus das große’ statt das ‘das große Haus'”, erklärt der Experte. Ungewohnt ist auch, dass die Aussprache von sieben arabischen Buchstaben auf Deutsch keinen vergleichbaren Laut aufweist.

“Das Bild der Buchstaben ist ungewöhnlich. Sie sind nicht einzeln zu sehen und werden miteinander verbunden, nicht wie im Deutschen aneinander gesetzt”, verweist Ghalayini auf die andersartige Schrift. Diese Stolpersteine sollten Interessierte aber nicht davon abhalten, sich der über 1500 Jahre alten Sprache zu nähern – sei es aus kulturellem Interesse oder wegen der beruflichen Perspektive, etwa als Zusatz-Qualifikation für Mitarbeiter deutscher Exportfirmen. Durch verschiedene deutsche Wörter arabischen Ursprungs lässt sich allerdings auch ein leichter Zugang zur arabischen Sprache herstellen. Wörter wie Admiral und Zucker beispielsweise haben ihren Ursprung im Orient.