Neuer EU-Kommissar für Mehrsprachigkeit ab 2007
Das Europäische Parlament hat am 14. Dezember einen neuen Kommissar für Mehrsprachigkeit gewählt. Ab Januar 2007 wird Leonard Orban (45) aus Rumänien für das Ressort Mehrsprachigkeit in der EU zuständig sein. Außerdem soll er sich um den Dialog der Kulturen kümmern. Die bulgarische Kandidatin Meglena Kuneva wurde als EU-Kommissarin für Verbraucherschutz gewählt.
Ende November stellten sich die Kandidaten in einer dreistündigen Anhörung den Fragen des EU-Parlaments. Orban beantwortete die Fragen von Abgeordneten des Kulturausschusses und des Ausschusses für Konstitutionelle Fragen des EU-Parlaments.
In der Anhörung mit Leonard Orban sprachen die Abgeordneten etwa den Schutz von Minderheitensprachen und die Mehrsprachigkeit in den EU-Organen und die dafür benötigen Ressourcen an. Auch interkulturelle Zusammenarbeit und die genauen Inhalte und Grenzen seines Zuständigkeitsbereiches waren Themen, die die EU-Abgeordneten interessierten.
Orban erklärte, dass er sein Ressort für bedeutsam erachte, sowohl in politischer Hinsicht als auch unter Personalführungsaspekten – immerhin werde er die Verantwortung für die Arbeit von rund 3.400 EU-Mitarbeitern haben. Er betrachte Mehrsprachigkeit in der EU als ein Muss und Englisch allein sei nicht ausreichend. Er wolle sich der Qualität der Übersetzungen und der Verdolmetschung widmen, um die interne und externe Kommunikation der EU zu verbessern. Gleichzeitig seien die Kosten im Auge zu behalten.
Orban bekannte sich ausdrücklich zum Schutz “aller Sprachen innerhalb der EU, einschließlich der Sprachen von Minderheiten”. Er wolle einen Beitrag dazu leisten 2008 als Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs zum Erfolg zu machen.
Leonard Orban ist Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieur und hat seit 2004 als Staatssekretär im rumänischen Europaministerium die Beitrittsverhandlungen geführt. Orban ist parteilos.
Quelle: Europaparlament