Mehrsprachigkeit als Horizonterweiterung

Kinder aus Einwandererfamilien könnten ihre Mehrsprachigkeit als Chance für ihre Entwicklung und Karriere nutzen. Mit Extra-Unterricht außerhalb des Elternhauses lässt sich die Beherrschung der Herkunftssprache zusätzlich verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von pädagogischen Linguisten im Auftrag des Economic and Social Research Council (ESRC).

Die Forscher beobachteten dazu den Unterricht an so genannten Ergänzungsschulen (complementary schools) in britischen Großstädten: in Bengali-Schulen in Birmingham, Chinesisch-Schulen in Manchester, Gujarati-Schulen in Leicester und Türkisch-Schulen in London. Besucht wurden diese Schulen von den Kindern mit Migrationshintergrund jeweils abends oder an Wochenenden. Die Muttersprache ihrer Eltern nicht nur am heimischen Küchentisch zu lernen und zu sprechen, ist für die Kinder sehr wichtig, fanden Prof. Angela Creese und ihre Kollegen heraus. Denn an einer Schule ist die Sprache nicht isoliert und an bestimmte Inhalte gebunden. Eingebunden in eine bilinguale Gemeinschaft entwickeln die Schüler kosmopolitische Identitäten, so die Studie. Die Kinder sehen sich selbst als erfolgreiche Lerner – sowohl multikulturell als auch bilingual – was ihnen später in Studium und Beruf von Vorteil sein kann.

Zur britischen Studie „Investigating multilingualism in complementary schools in four communities

Quelle: wissenschaft aktuell