Benny Lewis: Polyglott als Beruf(ung)
Wer ihn als „Sprachtalent“ bezeichnet, wird Brendan Richard (kurz: Benny) Lewis nicht gerecht. „Sprachlicher Tausendsassa“ trifft es eher. Längst hat sich der gebürtige Ire, der aktuell elf Sprachen spricht, als Polyglott, Sprachlehrer, Autor und mit seinem viel beachteten Blog fluentin3months.com einen Namen gemacht. Mit dem Blog, seinen Büchern und Online-Sprachkursen finanziert er sich.
Lewis reist in der Welt herum und lernt Sprachen. Und er lehrt Sprachen, zeigt in selbst konzipierten Onlinekursen, wie Lernende eine Fremdsprache in nur drei Monaten fließend sprechen lernen können. 16 Sprachen – von Arabisch über Koreanisch bis Portugiesisch – lassen sich auf seiner Webseite dafür anwählen.
Traut Euch und habt Spaß beim Lernen
Denjenigen, die eine Sprache neu lernen, gibt Benny Lewis mit auf den Weg, keine Angst vor Fehlern zu haben und sich zu trauen, die Sprache vom ersten Tag an auf dem eigenen Level anzuwenden. Getreu den Redewendungen „Aus Fehlern lernt man“ und „Übung macht den Meister“. Das Gespräch mit Native Speakern ist für Lewis das A und O für den schnellen Lernerfolg – ob auf Reisen im Land der Zielsprache bequem von zu Hause via Skype.
Schließlich rät er Lernenden im Gespräch mit dem SprachenNetz: „Habt’ Spaß beim Lernen und verwendet keine langweiligen Materialien.“ Stattdessen sei es sinnvoll, seine Lieblingsaktivitäten zum Spracherwerb zu nutzen – ob Facebook, Comics oder Videospiele.
Sprachbotschafter der EXPOLINGUA 2016
Dabei ist der Vollzeit-Globetrotter, ausgezeichnet als „Language Ambassador of the Year“ (2012) und „Traveler of the Year“ (2013, vom Magazin National Geographic), nach eigenen Angaben gar kein Naturtalent für Sprachenlernen, hatte in der Schule sogar Probleme beim Deutschlernen. Lewis, Sprachbotschafter der EXPOLINGUA 2016, zog es nach seinem Hochschul-Abschluss als Elektro-Ingenieur nach Spanien. Dort entdeckte er mit einem immersiven Ansatz seine Leidenschaft fürs Fremdsprachenlernen.
Startrampe Skype
Seine Methode zur schnellen Sprachaneignung hat er SprachenNetz verraten: „Als Anfänger unterhalte ich mich täglich via Skype in der Zielsprache mit einem Native Speaker. Mit der Zeit werde ich dabei besser und lerne immer spezifischere Wendungen“, erklärt Lewis.
Wenn er eine Sprache ein Stück weit oder schon besser beherrscht, besucht er auch Sprachkurse, um Fehler zu korrigieren und sich grammatikalisch weiterzuentwickeln. „Ich sorge dafür, dass meine Konversationen um komplexe Themen kreisen, damit ich gefordert werde“, so der Polyglott weiter. Falls möglich, versucht er CEFRL-Prüfungen abzulegen, um mündliche und schriftliche Fähigkeiten zu üben und zu festigen, die dort abgefragt werden.
Fremdsprachen sind ihm ein „Fenster in eine andere Kultur“, wie er Sprachennetz erzählt – und eine „Chance, rund um die Welt Freundschaften zu schließen“. Dabei seien ihm weniger die Sprachen, als vielmehr die Menschen wichtig, die er kennenlernt.
Sprache als Herzensöffner
Sprachen seien dabei ein nützliches Werkzeug, um kulturelle Barrieren zu überwinden. Gerne zitiert Benny Lewis in diesem Zusammenhang Nelson Mandela: „If you speak to a man in a language that he understands, that goes to his head. If you speak to him in his language, that goes to his heart.“