Scheinbar vergessene Fremdsprachen

Wer in der Schule jahrelang eine Fremdsprache lernt, diese jedoch später kaum aktiv anwendet, hat bald das Gefühl die erlernte Sprache vergessen zu haben. Völlig verschwindet das Gelernte jedoch nicht, berichten Forscher der Universität Bristol in der Zeitschrift Psychological Science. Sie fanden heraus, dass eine vermeintlich vergessene Fremdsprache weiter im Gehirn aufgezeichnet bleibt und sich für späteres erneutes Lernen nützlich erweist.

Dazu untersuchten die Wissenschaftler die Sprachlernfähigkeiten von Menschen englischer Muttersprache, die als Kind durch einen Auslandsaufenthalt der Eltern für einige Zeit Hindi oder Zulu gelernt hatten. Diese Sprachen erhalten Laute, an die sich Englischsprechende für gewöhnlich besonders schwer erinnern.

Die Teilnehmenden durchliefen einen umfangreichen Vokabeltest, der zeigen sollte, ob noch Wörter der bereits vergessenen Sprache im Gedächtnis waren. Obwohl sich die Probanden anfangs an keine Wörter der Fremdsprache erinnern konnten, schafften sie es sehr rasch, die Laute wieder zu erlernen und sie in der gesprochenen Version fehlerlos zu erkennen. Eine Vergleichsgruppe von Personen, die nie zuvor in Kontakt mit diesen Sprachen gekommen waren, lernte hingegen nichts. Aus diesen Erkenntnissen schließen die Wissenschaftler, dass kleine Kinder vom Kontakt und Erlernen einer Fremdsprache auch dann profitieren, wenn sie diese im Anschluss nicht weiter praktizieren.

Eine kurze Zusammenfassung der Studie ist hier zu finden.

Quelle: pressetext.austria