Neue Studie veröffentlicht: Spracherwerb beginnt schon im Mutterleib

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Einer Studie aus dem Journal “Acta Paediatrica”  zufolge nimmt der Mensch sehr früh wahr, wenn jemand nicht seine Muttersprache spricht. Das passiert nicht erst, wenn das Kind selbst in der Lage ist zu sprechen, sondern bereits viel früher. Neugeborene können diese Unterscheidung, der Studie zufolge, bereits wenige Stunden nach der Geburt machen.

Ein Wissenschaftlerteam um Christine Moon von der Pacific Lutheran University in Tacoma, Washington State, kam zu dem Schluss, indem sie 40 amerikanischen und 40 schwedischen Kindern Vokale im Idiom der beiden Sprachen vorspielten. Während der Untersuchung hatten die Kinder einen speziellen Schnuller im Mund, der die Saugebewegungen der Säuglinge aufzeichnete. Das Saugen signalisiere, laut der Forscher, Neugierde. Es konnte bewiesen werden, dass die Babys mehr saugten, wenn sie einen Vokal in der Fremdsprache hörten. Sie zeigen also eine größere Neugierde im Hinblick auf die Fremdsprache, was darauf zurückzuführen ist, dass diese im Gegensatz zur eigenen Sprache unbekannt ist.

Die Erfahrungen mit der eigenen Sprache müssen die Neugeborenen folglich bereits im Mutterleib gemacht haben, ist die Schlussfolgerung. Bereits 12 bis 13 Wochen vor der Geburt sind Föten in der Lage, Töne wahrzunehmen. Zum Ende der Schwangerschaft zeigt sich durch einen Wechsel der Herzschlagrate sogar eine Reaktion auf die Vokale.

Quelle: welt.de

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