Studie: Fremdsprachen lernen auf die eigene Art und Weise
Wer sich für eine Fremdsprache interessiert, dem stehen zahlreiche Möglichkeiten zu Verfügung. Sei es in Sprachkursen, über das Internet oder mit Sprachen-Apps: Der Fremdsprachen-Markt ist in den letzten Jahren immer bunter geworden. Ganz gleich ob auditiv, visuell, kommunikativ oder motorisch, für jeden Lerntyp gibt es auf dem vielseitigen Sprachenmeer die passenden Angebote. Doch sagt die Einteilung von Menschen in Lerntypen tatsächlich etwas über die Art und Weise des individuellen Fremdsprachenerwerbs aus?
Eine aktuelle Studie der Internetplattform für Fremdsprachenerwerb „Babbel“ zum Thema „Lernverhalten“ zeigt, dass der Lernprozess bei Menschen individuell variiert, und dass die Einteilung in die klassischen Lerntypen die individuelle Voraussetzung zu wenig berücksichtigt. Eine interne Umfrage unter Kunden, mit den unterschiedlichen Muttersprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch, hat ergeben, dass Menschen zwischen den verschiedenen Lerntypen hin- und her-switchen können und der Sprachlernprozess individuell ist. So gab mit 47,14 Prozent fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer an, ihr Lerntyp ändere sich fortlaufend. Weniger als ein Drittel (26,9 Prozent) ordnete sich einem bestimmten Lerntyp zu. Für 32,8 Prozent spielten die Lerntypen gar keine Rolle beim Sprachenerwerb. Auch Sprachforscherin Professor Dr. Dr. Juliane House bestätigt: „Für Lerntypen gibt es keine wissenschaftlichen Beweise. Menschen und ihre Arten zu lernen können demnach nicht kategorisch zugeordnet werden. Jeder Mensch lernt individuell.” Für den Lernerfolg sei vor allem die Einbeziehung möglichst vieler Sinneskanäle ausschlaggebend, da auf diese Weise die Informationen im Gehirn besser verknüpft und gespeichert werden können.
34,7 Prozent der befragten Babbel-User gaben an, einen Lernplan beim Erlernen einer Fremdsprache wichtig zu finden. Die Notwendigkeit, sich an einen Lernplan zu halten allerdings variiert je nach Muttersprache. So rieten 23 Prozent der deutschsprachigen Teilnehmer dazu, einen Lernplan dauerhaft einzuhalten. Jedoch lediglich 10 bis 17 Prozent der englischen, französischen, spanischen und italienischen Muttersprachler hielten einen Lernplan für notwendig. Doch ob mit oder ohne Lernplan: Das Wichtigste beim Erlernen einer Fremdsprache ist der Spaß und die Neugier, denn ohne das hilft der beste Plan nichts.