China hautnah, Teil II – Sprache und Kultur erleben

„Durch jede neue Erfahrung, die ich in China mache wächst meine Faszination für dieses Land und seine Sprache“. Im ersten Teil des Interviews mit der Studentin Pilar Czoske erfuhren wir mehr über die Hintergründe ihres Aufenthalts im Land der Mitte. Heute erzählt Pilar von ihren Erfahrungen mit der chinesischen Sprache.

Was macht China in ihren Augen so besonders?

Nach und nach konnte ich in die Kultur und Sprache Chinas eintauchen. Das beginnt damit, den Alltag, die Essensgewohnheiten und Familienwerte kennen zu lernen und mitzuerleben. Weiter geht es mit der chinesischen Sprache: das Erfassen der komplexen Schriftzeichenwelt und dem aktiven Erlernen der Sprache durch hören und sprechen. Aber auch die Kontraste sind es, die faszinieren – von sehr modernen Bauten, einem nahezu futuristischem Stadtbild bis hin zu kleinen Seitengassen mit seinen Düften der Straßenküchen, Wäscheleinen, Handwerkslädchen sowie Kinderstimmen und alte Leute, die sich um einen Tisch gesellen und Brettspiele spielen.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit der chinesischen Sprache?

Ich glaube, wenn man Neugier und Freude mitbringt, die Welt der Schriftzeichen zu erkunden, ist das Chinesisch zumindest immer spannend und eine große Herausforderung. Meine persönlichen Erfahrungen sind, dass man viel Ausdauer und Geduld haben sollte, um diese Sprache Schritt für Schritt zu erlernen. Vor allem darf man nicht die Erwartungen an sich selbst stellen, Chinesisch nach einem Jahr gut sprechen zu können. Da ist das Verstehen, das Sprechen und schließlich Schreiben und Lesen – alle diese Bereiche sind auf verschiedene Weise zu erlernen. Legt man den Schwerpunkt beispielsweise nur auf das Hören und Sprechen, bedeutet dies nicht, dass man auch Chinesisch schreiben kann. Legt man hingegen den Schwerpunkt auf das Erlernen der Schriftzeichen und Satzstrukturen, bedeutet dies wiederum nicht, dass man sich im Alltag unterhalten kann.

Was fällt Ihnen leicht beim Gebrauch der chinesischen Sprache? Was ist eher schwierig?

Wenn man sein Hörverständnis schult, hat man schon viel gewonnen. Um die Sprache aber wirklich zu erlernen und die chinesische Kultur „umfassender“ kennenzulernen, ist es jedoch meiner Meinung nach am wichtigsten, Schreiben und Lesen zu können. Dann öffnen sich wieder viele Türen, um China und seine Denkweisen zu verstehen oder einfach auch nur anders wahrzunehmen. Trotzdem finde ich, dass für mich die Zeichenwelt die größte zu bewältigende Aufgabe darstellt. Oft vergesse ich wieder Zeichen oder die verschiedenen Kombinationen ergeben wieder einen neuen Sinn, den man erst im Zusammenhang des ganzen Satzes versteht. Das ist kompliziert und manchmal auch anstrengend.