Zum Studieren nach Russland? Aber sicher!

Wer mit dem Gedanken spielt, einen Teil seines Studiums im Ausland zu absolvieren, kommt vielleicht nicht sofort auf Russland. Dabei gibt es viele gute Gründe, sich in den für viele eher fremden, aber dafür umso spannenderen Osten zu wagen. Das größte Land der Erde bietet eine unglaubliche Vielfalt an hochkarätigen Universitäten, Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Und nach wie vor bringt Russland namhafte Wissenschaftler und in regelmäßiger Folge Nobelpreisträger, vor allem im Bereich der Naturwissenschaften, hervor.

Für deutsche Studenten ist Russland mit seinen mehr als 1000 Universitäten und Hochschulen bisher noch ein weitegehend unerforschtes Territorium. Nur rund 1300 Studierende und Graduierte fördert der DAAD mit Stipendien an russischen Hochschulen. Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern und dem immensen Angebot an russischen Hochschulen ist diese Zahl steigerungsfähig.
Wer also Studium und Forschung auf Spitzenniveau erleben will und dabei abseits ausgetretener Pfade ein Auslandsemester absolvieren möchte, für den ist Russland eine interessante Alternative. Mit diesem Beitrag haben wir einige grundlegende Informationen zum russischen Hochschulsystem zusammengetragen. Eine reichhaltige Quelle an Informationen und Links bietet zudem die Außenstelle des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) in Moskau.
• In Russland gibt es neben den Universitäten, die eine Vielzahl unterschiedlicher Fachrichtungen anbieten, zudem noch diverse Akademien und spezialisierte Hochschulen. An Russlands Hochschulen sind 7,5 Millionen Studierende eingeschrieben, über die Hälfte davon sind Frauen. Der Anteil ausländischer Studierender liegt bei rund 2 Prozent. Ein Liste mit den Internetpräsenzen russischer Hochschulen findest du hier: www.daad.ru
• Für ein Studium in Russland sind ausreichende Russischkenntnisse unentbehrlich, sowohl an der Uni als auch im Alltag. Auch in größeren Städten wird Englisch kaum verstanden. Auch die Auswahl nicht-russischsprachiger Studiengänge ist recht überschaubar. Eine Übersicht findest du hier.
Der 1. September ist ein wichtiger Tag im russischen Bildungssystem und damit auch wichtig für jede Planung eines Studienaufenthaltes in Russland. An diesem Tag beginnt nämlich das neue Hochschuljahr für alle Studenten russischer Hochschulen. Unterbrochen wird diesen durch Zwischenprüfungen im Dezember und Januar und einer kurzen Pause im Februar. Der Juni bildet den Abschluss, erneut mit Prüfungen. Der Lehrbetrieb ruht in den Monaten Juli und August.
• Als Abschlüsse sind Diplom, Bachelor und Master üblich. Für die meisten Fächer dauert das Studium fünf Jahre.
• Das Studium in Russland ist straff organisiert und im Vergleich zu Deutsch stark verschult. An Anfang steht in Russland ein Grundstudium über zwei Jahre. Viele Inhalte sind in dieser Zeit fächerübergreifend angelegt. Eine Spezialisierung findet erst im dritten Studienjahr statt.
Etwa 30-35 Unterrichtsstunden in der Woche sind an russischen Unis üblich. Die Studenten besuchen dabei stets in der gleichen Zusammensetzung ihre Kurse, während ihrer gesamten Studienlaufbahn. Nebenfächer wie in Deutschland werden nicht belegt, auch die Uni wird im Laufe des Studiums nur in Ausnahmefällen gewechselt. Und: Russische Studierende sind in der Regel jünger als ihre deutschen Kommilitonen. In Russland beginnt man das Studium oft bereits mit 18 Jahren.
• Übrigens, eine Eins bedeutet in Russland plocho (schlecht) und damit „nicht bestanden“. Bewertet wird nach einer fünfstufigen Notenskale, wobei die Fünf die bestmögliche Leistung darstellt.

Zu Fragen rund um ein Studium in Russland, sei es für einen Kurs in einer Sommerschule oder für ein ganzes Studienjahr, kannst du dich persönlich beraten lassen auf der StudyWorld am 11. und 12. Mai in Berlin. Russland ist Gastland. Neben dem DAAD sind auch zahlreiche russische Unis mit einem Messestand vertreten und stellen ihre Angebote zu Studium und Forschung vor. Mehr dazu erfährst du hier.