Grundschüler nehmen Sprachenbad mit „Los músicos de BREMEN“

© Kitty Crowther

© Kitty Crowther

In der Raumerbibliothek in Berlin-Kreuzberg erlebte eine fünfte Klasse der hiesigen Adolf-Glasbrenner-Grundschule eine tierische Sprach-Begegnung der besonderen Art: Sie traf die Spanischlehrerin Esther Barros vom Instituto Cervantes plus die Bremer Stadtmusikanten. Anlass ist die Veranstaltungsreihe „Sprachenbad“ für Berliner Grundschüler: Mini-Sprachkurse in verschiedenen Sprachen, die alljährlich rund um den Europäischen Tag der Sprachen (26.9.) stattfinden.

Seit einigen Jahren läuft das Projekt erfolgreich unter gemeinsamer Federführung der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission, EUNIC Berlin, der Zentral- und Landesbibliothek Berlin sowie den Berliner Europa-Schulen. „In diesem Jahr gibt es 33 Sprachenbad-Kurse. 18 Botschaften und Institute sowie 24 Bibliotheken machen mit“, freut sich Birgit Domscheit, die als Sprachbeauftragte der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission verantwortlich mitwirkt. Es geht darum, den Schülern einen Zugang zu ungewohnten Sprachen zu verschaffen und auf spielerische Weise ihre Lust auf das Sprachenlernen zu wecken. Unter anderem sind 2014 die Botschaften von Malta, Serbien und Dänemark mit von der Sprachpartie.

Esther Barros freut sich, dass die Grundschüler an diesem Vormittag in der Raumerbibliothek mit großem Spaß mitgemacht haben – wie jedes Mal, wenn sie Kindern mit Hilfe der musikalischen Tiere Spanisch-Grundkenntnisse vermittelt. „Mit einer einstündigen Powerpoint-Präsentation wird die Geschichte der Bremer Stadtmusikanten in einer Folge von Szenen gezeigt“, erklärt die Dozentin ihre Methode. Diese stammen aus verschiedenen Comicfilmen. „Ich bitte die Kinder, mir auf Spanisch zu helfen, das Märchen zu den Bildern zu erzählen.“ Das funktioniert nach ihrer Erfahrung prima – da die Kinder die Geschichte kennen und weil in der Regel immer mindestens ein Schulkind mit Spanischkenntnissen dabei ist und damit die Mitschüler extra motiviert.

Schnell eignen sich die Kinder die spanischen Vokabeln an, speziell für die auftretenden Tiere, Farben und Instrumente. „Wichtig ist, dass Begriffe in mehreren Szenen wiederholt auftauchen“, erklärt Esther Barros. So können sich die Schüler die Vokabeln besser einprägen. Sie sprechen die Wörter im Chor nach und unterstützen jedes Wort mit einer bestimmten Bewegung, um es sich besser zu merken. Dieses Mal hatte die Lehrerin eine Sprachbotschafterin dabei. Eine Berliner Gymnasiastin erzählte von den Vorteilen, die sie durch ihren Spanischunterricht hat und gab den Schülern Einblicke in den praktischen Nutzen des Fremdsprachenlernens. Die freuten sich am Ende der Stunde über eine Einladung ins Instituto Cervantes, wo unter anderem eine Bibliothek mit spanischsprachigen Kinderbüchern auf sie wartet.