Deutschlands Bildungswesen unter der Lupe der OECD
Von „Bildungsgerechtigkeit“ sprechen Politiker, Wissenschaftler und Pädagogen in Deutschland häufig. Zum Thema wird der Begriff hierzulande vor allem deshalb, weil das, was selbstverständlich sein sollte, oft unerfüllt bleibt. Am 9. September dieses Jahres verwies darauf zum wiederholten Male die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (kurz OECD, als Abkürzung für engl. „Organisation for Economic Co-operation and Development“).
Deutschland verbessert sich und stagniert
„Gerade für Schüler aus sozial schwachen Familien bleibt das Versprechen ‚Aufstieg durch Bildung‘ häufig in weiter Ferne. Dabei kann kaum etwas Menschen besser aus Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung herausführen als Bildung,“ sagte Heino von Meyer, Leiter des OECD Berlin Centres. Zwar hat Deutschland Fortschritte gemacht: Noch nie erwarben so viele junge Menschen einen tertiären Abschluss, also einen Studienabschluss an einer Universität und Fachhochschule oder einen Meisterabschluss an einer Fachschule. Doch trotz steigender Abschlusszahlen im tertiären Bereich liegt Deutschland mit 28 Prozent solcher Abschlüsse bei den 25- bis 64-Jährigen aber wie in den Vorjahren unter dem OECD-Durchschnitt von 33 Prozent.
In der Publikation „Bildung auf einen Blick“ (engl. „Education at a glance“) erfasst die OECD seit 1995 jährlich Standards, Besonderheiten, positive und negative Entwicklungen im Bildungswesen ihrer mittlerweile 34 Mitgliedsstaaten und auch einiger anderer Länder.
Der Abschluss der Eltern, der eigene Abschluss und das Einkommen
Die Höhe des Einkommens, Arbeitslosigkeit und Wohlbefinden hängen, so macht die OECD deutlich, vom Niveau der formalen Bildung ab. Gerade in Deutschland verdienen Menschen mit einem tertiären Bildungsabschluss zunehmend besser als Menschen in niedrig qualifizierten Berufen: 2012 verdienten sie 74 Prozent mehr als Menschen ohne Hochschulabschluss oder Meisterqualifikation; im Jahr 2000 verdienten sie nur 45 Prozent mehr. Den Weg zu einem höheren Bildungsabschluss und einem höheren Einkommen schlagen in Deutschland aber weiterhin vor allem Jugendliche aus Akademiker-Familien ein. Heino von Meyer betont, „dass es anderen Ländern besser gelingt, das Bildungsniveau ihrer Bevölkerung über alle Gruppen hinweg zu heben.“
Höhere Bildung zeigt sich im Sprachvermögen
Auch auf einen anderen Zusammenhang machen die Statistiken des OECD-Berichts aufmerksam: Je höher der Bildungsabschluss des Einzelnen, desto höher die Alphabetisierung, also das sprachliche Vermögen. Menschen, die im tertiären Bereich einen Abschluss erworben haben, können in der Regel besser lesen und drücken sich mündlich und schriftlich flüssiger aus. Sprachgewandtheit in der Muttersprache ist Voraussetzung für das Erlernen fremder Sprachen, deren Kenntnis wiederum die Chancen des Einzelnen für viele Berufe positiv beeinflusst. Das Beherrschen der Muttersprache und weiterer Fremdsprachen ist damit sichtbares Merkmal und Signal für Bildung.
Sprachkenntnisse erweitern
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