Sprichwörtlich um die Welt
Manche Sprichwörter kennt hierzulande fast jeder: Klassiker wie „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ oder „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ sind in Deutschland allseits bekannt. Meist bringen Sprichwörter kurz und bündig auf bildhafte Weise allgemeine Lebensweisheiten auf den Punkt, die in einer bestimmten Sprach- und Kulturgemeinschaft oder darüber hinaus verstanden werden.
Wer eine Sprache lernt, kann sich mit Hilfe von Sprichwörtern ein Bild über typische Merkmale und Einstellungen machen, die in einem Land vorherrschen. Sprichwörter bereichern eine Sprache mit origineller Sinnhaftigkeit und sagen in der Regel etwas Charakteristisches über die jeweilige Kultur, die Mentalität oder die Lebensbedingungen aus. So ist es nicht verwunderlich, dass etwa im Russischen eine Reihe von Sprichwörtern die sibirische Kälte thematisieren und indianische Sprichwörter häufig vom Umgang mit der Natur und ihren Erscheinungsformen handeln.
Sprichwörter sind rund um den Globus verbreitet und nicht in jedem Fall sprach- oder landesspezifisch. So hat sich zum Beispiel „Ende gut, alles gut“ sowohl in Frankreich als auch in Deutschland als geflügeltes Wort eingebürgert.
Hier eine kleine Auswahl:
Arabisch: Wenn der Löwe nicht da ist, tanzen die Hyänen.
Chinesisch: Je stiller du bist, desto mehr kannst du hören.
Englisch: Das gelobte Land ist das Land, wo man nicht ist.
Französisch: Wer keine Freunde hat, lebt nur zur Hälfte.
Indianisch: Behandle einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen.
Japanisch: Die prachtvollsten Blumen blühen oft im Verborgenen.
Jüdisch: Mit der Wahrheit hat noch keiner die Welt erobert.
Polnisch: Gegessenes Brot ist schwer zu verdienen.
Russisch: Ein sibirischer Winter dauert zwölf Monate, der Rest ist Sommer.
Türkisch: Die Zunge ist schärfer als das Schwert.
Eine große Sammlung von Sprichwörtern findet sich unter http://www.bk-luebeck.eu/sprichwoerter.html.