Berufsbild: Konferenzdolmetscher
Wo immer auf internationalen Konferenzen gedolmetscht wird, sind sie mit von der Sprachpartie: professionell ausgebildete Konferenzdolmetscher. Sie sorgen dafür, Missverständnisse zu vermeiden und kämen nie auf die Idee, „Englisch für Fortgeschrittene“ mit „English for Runaways“ zu übersetzen.
Konferenzdolmetscher haben in der Regel ein entsprechendes Studium absolviert. Die Abschlüsse „M. A. Konferenzdolmetschen“ und „Master of Arts in Conference Interpreting“ sind längst an die Stelle des „Diplom-Dolmetschers“ getreten. Das Studium dauert im Schnitt zehn Semester, studienbegleitende Auslandsaufenthalte sind erwünscht und werden gefördert. Im Normalfall sind studierte Konferenzdolmetscher in drei Sprachen ausgebildet.
„Im Studium werden vor allem Techniken des Dolmetschens vermittelt“, erklärt Ingeborg Schüler vom Verband der Konferenzdolmetscher im Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (VKD im BDÜ). Trainiert werden primär Fertigkeiten des Simultan- und des Konsekutiv-Dolmetschens. Hinzu kommen theoretische Berufsgrundlagen. Sehr gute Sprach- und Kulturkenntnisse werden vorausgesetzt.
Vor Studienbeginn wird ein Eignungstest durchgeführt. „Mitbringen sollten Bewerberinnen und Bewerber sehr gute Kenntnisse in ihrer Muttersprache und in mindestens einer Fremdsprache“, empfiehlt Ingeborg Schüler. Im späteren Berufsleben seien starke Nerven, eine gute Analysefähigkeit, geistige Wendigkeit und Konzentrationsstärke gefragt. Und, last but not least, die Bereitschaft, sich weiterzubilden.
Weiterführende Links
Verband der Konferenzdolmetscher
Expolingua-Blog 2009: Traumberuf Konferenzdolmetscher – Expertentipps für den Start
Liste von deutschen Hochschulen mit Dolmetscher- und Übersetzer-Studiengängen