Afrikanische Stimmen zur Digitalen Revolution

icweEin neu erschienener Bericht zeigt, dass Laptops und Mobiltelefone inzwischen mit Abstand zu den populärsten Lernhilfsmitteln in Afrika avanciert sind. Im Gegensatz dazu sind Tablet-Computer – trotz des Medienrummels – weit abgeschlagen und werden nur von etwa 20% der eLearning-Fachkräfte regelmäßig genutzt.

Dies ist nur eine der überraschenden Erkenntnisse des eLearning Africa Reports 2013. Der Bericht wurde heute vom Namibischen Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie, dem Ehrenwerten Joel Kaapanda, im Windhoek Safari Konferenzzentrum vorgestellt. Er liefert neue, aus afrikanischer Perspektive beobachtete Einsichten darüber, in welchen Bereichen die Technologien in Afrika zur Anwendung kommen.

„Angesichts der Misserfolge des eLearning, über die so offen informiert wurde, war mein Ansporn groß,“ erklärte der Minister, „auch im Hinblick darauf, dass in diesem Jahr den lokal produzierten, digitalen Inhalten und der Integration indigener afrikanischer Sprachen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.“

Der eLearning Africa Report geht über das Erläutern bloßer Statistiken hinaus und gibt Hunderten Afrikanern, die als eLearning-Fachkräfte wichtige Basisarbeit leisten, eine Stimme. Dadurch wird der Bericht zu einer einzigartigen Bestandsaufnahme der Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien auf dem gesamten Kontinent. Sein Ziel ist es, „die Geschichten, Sichtweisen und Erfahrungen afrikanischer Fachkräfte wieder zu geben und ihren Beitrag zur allgemeinen Geschichte des eLearning in Afrika zu würdigen.”

Diese Erfahrungen bergen unerwartete Erkenntnisse: Während zum Beispiel 40% der befragten eLearning-Anbieter angaben lokale Inhalte zu schaffen, waren es nur 16%, die dies in einer indigenen afrikanischen Sprache tun. Und trotz der zunehmenden Popularität von Social Media und mobilen Endgeräten wird das Technologieangebot am häufigsten für den Zugriff auf Online-Ressourcen und als Unterstützung für den Unterricht im Klassenzimmer genutzt.

„Der Bericht bestätigt, dass Mobilität beim Lernen und Lehren im afrikanischen Ausbildungs- und Weiterbildungssektor tatsächlich an Bedeutung gewinnt, jedoch hat es die traditionellen Bildungsangebote noch nicht verdrängt“, erläutert die Chefredakteurin des Reports Shafika Isaacs. „Die Herausforderungen im Bildungssektor zu thematisieren – das bleibt hinsichtlich der Konsequenzen der Post-2015 Entwicklungsagenda ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit.”

Der Bericht ist kostenlos in französischer und englischer Sprache im Internet verfügbar.