Die Renaissance alter Sprachen: Platt
Wir danken für den Hinweis einer unserer Leserin, doch einmal das Plattdeutsche etwas genauer unter die Lupe zu nehmen: Plattdeutsch, auch Niederdeutsch genannt, ist eine westgermanische Sprache, die sich im Norden Deutschlands und im Osten der Niederlande verbreitet hat. Sie ist eine eigenständige Sprache und von der EU in ihre Sprachencharta aufgenommen worden. „Platt“ ähnelt dabei in vielen Ausdrücken dem Englischen, beispielsweise wird das plattdeutsche „Water“ (Wasser) anders ausgesprochen, aber genauso geschrieben wie im Englischen.
Heutzutage sprechen etwa sechs Millionen Menschen Plattdeutsch, wobei sich die Bedeutung der Sprache wandelt. Sie ist wieder „in“ geworden, sodass sich auch immer mehr junge Menschen am „Platt-sprechen“ versuchen. Die relative Nähe zur englischen Sprache vereinfacht dabei das Lernen. Ebenfalls erlebt das Plattdeutsche eine Renaissance in ihrer Verwendung innerhalb literarischer und lyrischer Werke, oder auch im deutschen Hip-Hop. Die Gruppe „Fettes Brot“ beispielsweise verbindet in ihrem Lied „Nordisch by Nature“ die Sprachen Deutsch, Englisch und Plattdeutsch miteinander.
Zudem wird die Mehrsprachigkeit in Kindergärten und Schulen gefördert. Hierbei passen sich die Erzieherinnen dem digitalen Zeitalter an und entwickeln neue Begriffe. Ein Laptop wird z.B. als „Klappreekner“ (Klapprechner) bezeichnet. Einen weiteren Einblick in das plattdeutsche Vokabular gibt folgendes Wörterbuch: http://nds.plattmakers.de/
Auf den Seiten des NDR können Interessierte der plattdeutschen Sprache mehr zur Geschichte erfahren sowie Podcasts hören „Für alle, die Plattdüütsch snacken oder es lernen wollen“.
Und noch etwas für die Ohren: Ina Müller auf Platt.