Europas Kulturhauptstädte 2011: Feuer und Meer
Seit dem 1. Januar gibt es wieder zwei neue Kulturhauptstädte in Europa. In diesem Jahr können sich Turku in Finnland und die estnische Hauptstadt Tallinn mit dem begehrten Titel schmücken. Die beiden Städte, die nur 200 Kilometer auseinanderliegen, haben sich für 2011 ein ambitioniertes Programm vorgenommen.
„Turku in Flammen“ ist das Motto der Stadt an der Südwestküste Finnlands und bezieht sich damit auf seine wechselhafte Vergangenheit. Die einst wichtigste Stadt Finnlands wurde in ihrer Geschichte mehrfach von großen Brandkatastrophen heimgesucht. Die verheerendste ereignete sich im 19. Jahrhundert, als ein Brand drei Viertel der Stadt zerstörte. Im neuen Kulturzentrum Logomo kann man den Brand von damals mit verschiedenen Installationen und Ausstellungen nachvollziehen. Andere wichtige Veranstaltungsorte liegen am Fluss Aura, der sich mitten durch die Stadt schlängelt. An dessen Ufer wurde am 15. Januar mit viel Feuer- und Lichterglanz das Kulturprogramm mit seinen rund 150 verschiedenen Projekten eröffnet.
Bei der estnischen Hauptstadt Tallinn ist das Meer Leitmotiv des Programms. So möchte die Stadt sich ihrer Lage an der Ostseeküste wieder bewusster werden, denn zu Zeiten der Sowjetunion war das Ufer militärisches Sperrgebiet und für die Bewohner nicht zugänglich. Für das Kulturhauptstadtjahr soll der Küstenbereich wieder revitalisiert werden, unter anderem mit einer Flaniermeile direkt am Wasser und einem neuen Meeresmuseum. Auch eine Bühne soll im Sommer direkt im Wasser entstehen. Schwerpunkt des kulturellen Programmes, das sich aus mehr als 200 Veranstaltungen zusammensetzt, ist die Musik. Auf dem Programm stehen unter anderem Barock- und Kammermusik sowie Opern– und Sängerfestivals.
Die Internetseiten zur Kulturhauptstadt Tallinn
Der Auftritt von Turku im Internet: www.turku2011.fi