Neurowissenschaft: Neue Erkenntnisse zur Sprachverarbeitung

Ein bisher wenig beachteter Teil des Gehirns hat eine wesentliche Bedeutung für die Sprachverarbeitung – die Capsula extrema, ein Faserstrang des Gehirns. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Studie von Freiburger Wissenschaftlern hervor.

Die Erkenntnisse der Studie helfen dabei zu verstehen, wie das bei einem Schlaganfall geschädigte Netzwerk durch Sprachtraining und spezifische Hirnstimulationen rehabilitiert werden kann. In mehrstufigen Untersuchungen zeigte sich, dass der bisher wenig beachtete Weg über die Capsula extrema beim Sprachverständnis dominiert. Dies bedeutet verkürzt, dass durch ihn das bewusste Verstehen von Sprache ermöglicht wird.

Seit jeher beschäftigten sich Neurowissenschaftler mit den Sprachfunktionen im Gehirn. Bisherige Studien zeigen, dass eine Region im hinteren Schläfenlappen wichtig für das Sprachverständnis ist und eine weitere im Stirnlappen für die Sprachproduktion sorgt. Beide Sprachregionen sind durch einen bogenförmigen Faserstrang, den Fasciculus arcuatus miteinander verbunden. Dieser galt daher bis heute als der wichtigste Sprache vermittelnde Faserstrang im Gehirn. Die Forscher des Universitätsklinikums Freiburg entdeckten nun die Capsula extrema und ihre Bedeutung für die Sprachverarbeitung.

Die Studie wird in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift PNAS der United States National Academy of Sciences veröffentlicht: www.pnas.org