Woher kommt das Croissant?
Als fester Bestandteil der französischen Lebensart und Esskultur gilt das Croissant. Doch ist das Croissant wirklich „typisch französisch“?
Die Ursprünge des Croissants sollen in Österreich liegen. Das Gebäck aus Hefeteig und viel Butter verdankt einer Legende zufolge seine Entstehung der Belagerung Wiens durch die Türken im 17. Jahrhundert. Zu nachtschlafender Zeit hatten die osmanischen Eroberer versucht, über einen Tunnel in die Stadt einzudringen. Die Bäcker, wie immer schon zur frühen Stunde wach und bei der Arbeit, bemerkten die Eindringlinge jedoch rechtzeitig und schlugen Alarm. Zur Feier des Tages wurde der türkische Halbmond in Teigform hergestellt.
Den Weg nach Frankreich fand das Croissant dann schließlich knapp 100 Jahre später durch die neue Gemahlin des französischen Königs Ludwig XVI. Seine Angetraute Marie-Antoinette brachte bei ihrem Umzug 1770 von Österreich nach Paris ihren ganz persönlichen Bäcker mit, damit sie auch in der Fremde nicht auf ihre geliebten Süßspeisen verzichten musste. Ihr Leibbäcker versorgte Ihre königliche Hoheit dann auch weiterhin mit „Kipferln“, die schließlich unter dem Namen Croissant (von „lune croissante“ = zunehmender Mond) in ganz Frankreich einen Siegeszug antraten. Zwar landete Marie-Antoinette im Laufe der Französischen Revolution auf dem Schafott, ihre Vorliebe für den buttrigen Blätterteig in Hörnchenform konnte sich beim Volk jedoch durchsetzen.
Die Geschichte des Croissants basiert zwar hauptsächlich auf Legenden und überlässt vieles der Spekulation. Ohne Zweifel zählt das Gebäck aber heute zu den nationalen Symbolen der Franzosen und steht in einer Reihe mit dem Eiffelturm, rotem Wein und typischen Baguette. Und ein echt französisches Frühstück kommt auch außerhalb Frankreichs niemals ohne einen heißen Café au Lait und leckere Croissants aus.
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