Französisch – die Sprache der Liebe
Charmant, feinsinnig, zärtlich, romantisch – der französischen Sprache werden viele positive Merkmale zugesprochen. Als „Sprache der Liebe“ wird sie vor allem auch von uns Deutschen bezeichnet. Doch woher kommt diese Redensart? Was macht ein zart geflüstertes „Je t’aime“ um so vieles romantischer als ein schlichtes „Ich liebe dich“ oder das etwas inflationär gebrauchte „I love you“?
Die romantischen Vorstellungen und Assoziationen zur französischen Sprache haben ihren Ursprung unter anderem im 18. und 19. Jahrhundert. In der französischen Literatur war das Zeitalter der Romantik angebrochen und die Schriften der Autoren aus Frankreich erfreuten sich unter Intellektuellen und beim Adel in ganz Europa größter Beliebtheit. Bildungsreisen ins europäische Ausland kamen zu jener Zeit ebenfalls in Mode, die auch meist eine längeren Aufenthalt in Paris beinhalteten. Berichte aus der „Stadt der Lichter“ taten daher ihr Übriges, das Bild des romantischen und eleganten Frankreich ins Ausland zu tragen.
Die französischen Chansons beschworen spätestens seit dem 20. Jahrhundert erneut den Mythos der „Sprache der Liebe“. Wenn Edith Piaf „C’est l’amour“ anstimmt oder Serge Gainsbourg und Jane Birkin “Je t’aime” ins Mikrophon hauchen, bleibt kaum einer ungerührt. Das Chanson wurde zum Inbegriff der Liebe, des Leidens und des Dramas, auch wenn er sich immer wieder politischen Themen zuwendet.
Französisch hört sich für unsere Ohren nicht nur sehr melodiös an – die Franzosen geben sich auch vergleichsweise große Mühe, sich mit höflichen Äußerungen und Komplimenten beim anderen Geschlecht beliebt zu machen. Macht „Mann“ im Deutschen unwirsch auf sich ausbreitende „Fettpölsterchen“ aufmerksam spricht der Franzose galant vom “poignée d’amour”, einem “Haltegriff der Liebe”. Auch der „Bierbauch“ kommt bei unseren Nachbarn besser weg, er heißt hier “coussin d’amour”, das „Kissen der Liebe“.
Ein weiterer Beitrag zum Thema im Internet
Internationale Popgrößen starteten in der Vergangenheit immer wieder Ausflüge in die Sprache der Liebe, zu hören auf dem Sampler „Parlez Vous Pop?“. Hörproben finden Sie hier.