SPRACHEN&BERUF 2006: Podiumsdiskussion zu Herausforderungen für die Personalentwicklung
Im Selbstverständnis der Personalentwickler fristen Sprachkurse ein Nischendasein, ein Missstand, der von Sprachtrainingsanbietern seit Jahren bemängelt wird. Fremdsprachen sind irgendwie fürs internationale Geschäft hilfreich und die Kurse werden häufig ohne klares Ziel, Anfang und Ende durchgeführt. Ebenso wenig besteht auf Seiten vieler Personaler Klarheit darüber, wie schnell sich eine bestimmte Stufe der fremdsprachigen Handlungsfähigkeit erreichen lässt. Über den Anteil von Fremdsprachentrainings in Unternehmen existieren keine verlässlichen Zahlen. Selbst in der aktuellen Erhebung des BMBF zur beruflichen Weiterbildung (Berichtssystem Weiterbildung IX, 2006) werden Fremdsprachentrainings noch unter ‚Sonstiges’ summiert.
Es fehlen ein klarer Ist-/Soll-Vergleich und die genaue Analyse der komplexen mehrsprachigen Situation in globalen Unternehmen, so Dr. Matthias Jung, Geschäftsführer des Instituts für Interkulturelle Kommunikation in Düsseldorf. Nur so können effiziente und am Bedarf orientierte Trainings entworfen werden. „Fremdsprachige Unternehmenskommunikation“ sollte als eigenständiger Bereich in die Personalentwicklung integriert werden, um den wachsenden Bedarf für fremdsprachliches Training bei Führungskräften und Mitarbeitern zu decken.
Denn die Internationalisierung der Wirtschaft hinterlässt auch in der Bildung Spuren. Laut BMBF-Studie wird sich die Mehrheit der Befragten bei einer bevorstehenden Fortbildung für das Lernen von Sprachen entscheiden.
Auf der 5. SPRACHEN & BERUF diskutieren Gabriele Eilert-Ebke, Leiterin des Fremdsprachentrainings bei der Henkel KGaA und Dr. Matthias Jung in der Podiumsdiskussion am Mittwoch, dem 10. Mai, mit Vertretern aus der Wirtschaft, der Personalentwicklung, von Beratungsunternehmen und Trainingsinstitutionen zum Thema „Fit für die globale Wirtschaft – Herausforderungen für die Personalwirtschaft“.