Erfahrungsbericht von Katharina Nedela: Ein Einblick in die italienische Berufswelt

„Ich studiere seit 2008 an der Uni Potsdam Politik und Verwaltung mit Zweitfach Italienische Philologie. Eine Kombination die oft zu der Frage führt, was ich denn damit später mal machen wolle. Diese Art der Nachfrage zielt meist darauf ab, dass der an meinem Studium „Interessierte“ mir meist eine Zukunft als Taxifahrer voraussagt. Da hierzu eigentlich kein Studium nötig ist, sondern nur ein Führerschein, beschloss ich auf der Hälfte meiner Studienzeit einfach mal direkt auszuprobieren, welche Möglichkeiten sich mir in der Realität bieten.

Nachdem ich die Sprachpraxisausbildung durchlaufen hatte, suchte ich mir, motiviert durch das Angebot Joblabor, welches am Sprachenzentrum von Frau Iolanda Da Forno angeboten wird, eine Praktikumsstelle in Italien.

Ich bewarb mich mit Empfehlungen meiner Dozenten auf eine Annonce für einen Job in Rom bei einer privaten italienischen Firma, die im Bereich Unternehmensinternationalisierung/ Außenwirtschaftsförderung tätig ist. Das Unternehmen arbeitet im direkten Auftrag für das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Dieser Zusammenhang passte also perfekt zu meiner Studienkombination.

Nach einem Bewerbungsgespräch in Berlin wurde ich direkt angenommen und konnte zwei Monate später meine ersten Arbeitserfahrungen sammeln und noch dazu den Frühling in Rom genießen. Das Tolle an dem Praktikum war, dass ich vom ersten Tag an in alles einbezogen wurde. Nach einem Monat durfte ich als Übersetzer bei einer b2b-Veranstaltung in Bologna zwischen deutschen und italienischen Geschäftsleuten als Übersetzerin meine Fähigkeiten einbringen.

Ich hatte im direkten Kontakt mit deutschen und italienischen Kunden die Chance meine Sprachkenntnisse weiter auszubauen und ebenso den Umgang mit Geschäftsleuten zu üben. Gemeinsam mit einer italienischen Kollegin entwickelte ich ein  Konzept zur Vorbereitung unserer deutschen Kunden auf das Zusammentreffen mit den italienischen potenziellen Partnern. Wir boten einen Italienisch-Crashkurs mit Stadtführung und Programm in Rom an. In eigener Verantwortung konnten wir so ein kleines Projekt selbst auf die Beine stellen und durchführen.

Da ich zu Beginn des Praktikums keine Vergütung erhielt, sondern nur Essensgutscheine, konnte ich mit Hilfe der Uni Potsdam und des Leonardobüros Cottbus ein Stipendium beantragen. Die Beantragung der Unterstützung, die Überweisung, sowie die Betreuung während des Praktikums funktionierte optimal, trotz meines recht kurzfristigen Entschlusses ins Ausland zu gehen.

Da der Job sehr interessant und vielseitig war, konnte ich einen wirklichen Einblick in die Berufswelt bekommen und habe meinen Aufenthalt in Rom letztendlich sogar auf ein Jahr ausgedehnt. Die Firma hat mich als Angestellte übernommen und ich konnte somit noch ein zweites Projekt bis zum Ende begleiten. Auf die Frage, wohin mein Studium mal führen soll kann ich jetzt eindeutig mehr erwidern als die übliche Taxifahrerkarriere.

Allen interessierten Italianisten empfehle ich unbedingt die Chance zu nutzen und auf jeden Fall während des Studiums ins Ausland zu gehen. Informationen direkt zu meiner Praktikumsstelle gebe ich auf Anfrage auch gerne weiter.“

Kontakt: nedela@uni-potsdam.de

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